Im Mittelpunkt dieses Berichtes steht die legendäre "Spirit II" von Richard Hale Parker, die wir im beeindruckenden Maßstab 1:32 nachgebildet haben, basierend auf dem Trumpeter 02262
Richard Hale Parker
Richard Hale Parker Sr., geboren am 16. Februar 1922 in Oregon City, war ein Mann, dessen Freundlichkeit und Anstand Tausende von Leben berührten. Sein Weg in die Lüfte begann an der Shattuck Military Prep School in Fairbault, Minnesota. Nach seinem Abschluss erhielt er direkt ein Offizierspatent als Second Lieutenant in der US Army, was den Beginn einer bemerkenswerten Militärlaufbahn markierte. Eine persönliche Note: Während seiner Flugausbildung in Texas heiratete er seine Highschool-Liebe Charlotte McKissin.
Krieg in den Lüften
Parkers Eintritt in den europäischen Kriegsschauplatz war schnell und wirkungsvoll: Er bestieg die Queen Mary und traf gerade rechtzeitig ein, um am D-Day P-47-Einsätze über Frankreich zu fliegen. Insgesamt absolvierte er erstaunliche 101 Missionen über Europa. Seine Hauptaufgabe war die entscheidende Luftnahunterstützung, oft in gefährlich niedriger Höhe. Er selbst beschrieb es so: "Unsere Mission war es, Bodentruppen zu unterstützen. Wir zielten auf Straßensperren, Züge, alles, was sie uns sagten. Wir waren ziemlich tief. Wir flogen selten über 10.000 Fuß und gerieten in viel Bodenfeuer". Diese lebhafte Beschreibung unterstreicht die entscheidende Rolle der P-47 im Bodenangriff und die extremen Gefahren, denen Parker ausgesetzt war.
Parker nannte seine P-47s liebevoll "Squirt", wobei "Squirt II" das Thema unseres Modells ist, gefolgt von weiteren Flugzeugen wie "Squirt VI" und "Squirt VII". Der Name "Squirt" ist eine Anspielung auf seine eigene Körpergröße gewesen. Er diente im 510th Fighter Squadron, einem Teil der beeindruckenden 405th Fighter Group der 9th Air Force. Diese Einheit operierte zunächst von RAF Christchurch aus, bevor sie nach dem D-Day auf vorgeschobene Flugplätze in Frankreich, wie Picauville und St. Dizier, verlegte.
Die frühen Kampferfahrungen Parkers waren unmittelbar nach dem D-Day von einer intensiven und sich schnell entwickelnden Einsatzumgebung geprägt. Die 405th Fighter Squadron traf am 20. Juni 1944 über Evreux, Frankreich, zum ersten Mal auf die deutsche Luftwaffe in Luftkämpfen. Dieser spezifische Kontext verdeutlicht die unmittelbare Verschiebung von der anfänglichen Invasionsunterstützung zu direkten taktischen Gefechten, einschließlich Luft-Luft-Kämpfen, und unterstreicht die ständige Bedrohung sowie die schnelle Anpassung, die von Kampfpiloten zur Unterstützung des alliierten Vormarsches durch die Normandie gefordert wurde.
Parkers P-47s wurden unglaubliche sieben Mal abgeschossen. Ein besonders erschütternder Vorfall im Januar 1945 ereignete sich, als "Squirt VI" beim Tiefflug auf Züge in Deutschland von der Explosion mehrerer Waggons erfasst wurde. Granatsplitter zerrissen seine Schulter, sprengten das Cockpitdach ab und schlitzten Flügel sowie den Rumpfboden auf. Doch als Beweis für die schiere Robustheit der P-47 und Parkers Entschlossenheit flog er weiter, überquerte die Frontlinien und landete auf zwei zerfetzten Reifen, wobei er aus dem Cockpit gezogen werden musste. Parkers unglaubliche Überlebensbilanz, insbesondere der erschütternde Vorfall mit "Squirt VI", bestätigt eindrucksvoll die legendäre Widerstandsfähigkeit der P-47 gegenüber Kampfschäden. Dies ist nicht nur eine technische Spezifikation; es ist ein Zeugnis der Designphilosophie des Flugzeugs, die das Überleben des Piloten und die Fähigkeit, ihn auch aus scheinbar aussichtslosen Situationen sicher nach Hause zu bringen, in den Vordergrund stellte. Parkers persönliche Geschichte verkörpert auf lebendige Weise den Ruf der P-47 als "fliegender Panzer" und verstärkt, warum sie liebevoll als "Jug" bekannt war. Für seinen Mut und seinen Dienst erhielt Parker das Purple Heart für seine Verwundungen, das Distinguished Flying Cross und die Air Medal mit 20 Eichenblatt-Clustern.
Leben jenseits des Cockpits
Nach dem Krieg wechselte Parker ins Zivilleben in Portland, trat in die United Finance Co. ein, die von seinem Vater gegründet worden war, und wurde schließlich Vorstandsvorsitzender. Seine Leidenschaft für die Luftfahrt ließ nie nach. Er flog weiterhin regelmäßig und war stolzer Besitzer und Pilot einer einmotorigen TBM 700, die er bis in die späten 1990er Jahre in 30.000 Fuß Höhe mit 350 Knoten flog.1 Die Familie Parker war eine wahre "fliegende Familie": Sein Vater flog im Ersten Weltkrieg, seine Schwester Peggie war eine WASP im Zweiten Weltkrieg, die B-17s und B-24s von Fabriken zu Militäranlagen flog, und sein Enkel John ist ein Firmenpilot. Richard Hale Parkers Militärdienst und seine tiefe Verbundenheit mit der P-47 waren nicht nur ein vorübergehendes Kriegskapitel, sondern ein prägendes Element seiner Identität und ein Eckpfeiler des bleibenden Vermächtnisses seiner Familie. Seine aktive Beteiligung an der Bewahrung der Luftfahrtgeschichte, insbesondere durch seine Rolle im Palm Springs Air Museum und die P-47, die seinen Namen trägt, zeigt ein tiefes, lebenslanges Engagement, das weit über seine Kampfjahre hinausging.
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Quelle:www.warbirdregistry.org |
Im Ruhestand blieb er der Luftfahrt eng verbunden und war im Vorstand des Palm Springs Air Museum tätig, wo eine P-47, die seinen Namen trägt, in einer Ausstellung hervorgehoben wird. Bemerkenswerterweise wurde "Squirt VIII" restauriert und ist dort ausgestellt. Richard Hale Parker Sr. verstarb am 24. Februar 2006 im Alter von 84 Jahren.
Das Arbeitspferd USAAF in Europa
Zwischen 1941 und 1945 wurden über 15.600 Thunderbolts hergestellt. Die P-47D war mit 12.602 Einheiten die am meisten hergestellte Variante. Sie diente mit Auszeichnung in praktisch jedem aktiven Kriegsgebiet und bei mehreren alliierten Nationen. Ihre Vielseitigkeit sah sie in einer Vielzahl von entscheidenden Missionen, vom Höhenbomber-Geleitschutz bis zur unverzichtbaren Luftnahunterstützung und Bodenangriff.
Ihre Kampfstatistiken sind wirklich erstaunlich: Sie flog 546.000 Kampfeinsätze mit einer erstaunlich niedrigen Verlustrate von nur 0,7 Prozent. P-47s warfen 132.000 Tonnen Bomben ab, feuerten 135 Millionen.50-Kaliber-Patronen ab, zerstörten 160.000 Militärfahrzeuge und setzten 9.000 feindliche Lokomotiven außer Gefecht. Während die P-47 in der Populärliteratur oft von der P-51 Mustang in Bezug auf Luft-Luft-Kämpfe überschattet wird, lag ihre wahre strategische Bedeutung und ihr immenser Beitrag in ihren beispiellosen Bodenangriffsfähigkeiten. Ihre Fähigkeit, Schaden zu absorbieren und schwere Bombenlasten abzuwerfen, machte sie zur entscheidenden "fliegenden Artillerie" für vorrückende Bodentruppen. Sie trug direkt zu den alliierten Siegen auf dem europäischen Kriegsschauplatz bei. Parkers eigene Missionsbeschreibungen veranschaulichen diese kritische, oft übersehene Rolle lebhaft und festigen den Status der P-47 als formidable Bodenangriffsmaschine.
Die P-47 wird mit mehr Luftsiegen als jedes andere amerikanische Flugzeug im Zweiten Weltkrieg ausgezeichnet. Ihr bleibendes Vermächtnis wird durch die moderne Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II geehrt, die stolz ihren Namen trägt.
Die mächtige Thunderbolt und das Bauprojekt
Die Trumpeter 02262 P-47D Thunderbolt Razorback im Maßstab 1/32 stellt ein bemerkenswertes Modell dar. Die Gesamtform ist akkurat und gibt die „Klobigkeit“ des Republic-Flugzeugs originalgetreu wieder. Es bietet eine willkommene Alternative zum älteren Revell-Bausatz, der erhebliche Form- und Detailmängel aufwies. Dieser Bausatz ist aufgrund seiner Größe ein regelrechtes “Monster”. In bestimmten Bereichen, insbesondere im Motor und der internen Verrohrung ist das Modell sehr überkonstruiert. Ein Großteil davon wird man nach dem Zusammenfügen des Rumpfes nicht mehr sehenn.
Der Bausatz umfasst einen detaillierten R-2800-Motor, ein ausreichend detailliertes Cockpit mit separaten Seitenwänden, Sitz und Fotoätzteilen für die Sicherheitsgurte, drei Propellertypen (zwei Curtiss Electric, ein Hamilton Standard), detaillierte Waffenbuchten mit einzelnen Maschinengewehren, synthetische Gummireifen und eine gute Auswahl an externer Bewaffnung.
Trotz seiner Stärken weist der Bausatz einige bekannte Ungenauigkeiten und Passprobleme auf:
- Propeller: Der Nabenansatz des Hamilton-Standard-Propellers scheint mir zu groß. Die Curtiss-Electric-Propeller sind im Allgemeinen korrekt.
- Cockpit: Obwohl detailliert, bietet es noch sehr viel Spielraum für Verbesserungen. Der Steuerknüppel ist etwas zu dünn, die Stoffmanschette am Boden ist recht “unförmig”.
- Spornradschacht: Der Mechanismus des Spornrads und das Einziehstück des Bausatzes sind ungenau und entsprechen nicht den tatsächlichen P-47D Mechanismen.
- Räder: Trumpeter liefert sowohl Voll- als auch Speichenräder, gibt aber fälschlicherweise eine Speichenrückseite an, selbst für Räder mit massiver Vorderseite, die eigentlich massiv sein sollten. Die enthaltenen synthetischen Gummireifen können zudem Formnähte aufweisen welche nur schwer zu entfernen sind.
- Abziehbilder: Die Qualität der Abziehbilder ist „ausgezeichnet“, aber die Gestaltung weist Mängel auf. Die US-Nationalitätskennzeichen haben zu dünne blaue Umrisse, und die Markierungen für die beiden Flugzeugoptionen enthalten Fehler, weshalb Aftermarket-Lösungen vorzuziehen sind.
- Passprobleme: Die Abdeckungen der Waffenbuchten passen oft nicht gut und erfordern Spachteln und Neugravieren. Die Rumpfhälften sind eng und erfordern viel Überzeugungsarbeit und Klebeband beim Zusammenfügen. Ein großer Graben bleibt, wenn der flache Bauchtank nicht verwendet wird. Der Heckbereich ist eine knifflige Konstruktion mit potenziellen Lücken.
- Motor: Obwohl detailliert, fehlen Zündkabel. Die Motorhaubenhalterungen können schwierig nach Anleitung zu kleben sein.
- Nieten: Der Bausatz weist Hunderte von vertieften Nieten auf, die zwar korrekt sind, aber deren Füllen eine „unschöne Aufgabe“ wäre.
Um diesen Bau auf ein höheres Niveau zu heben, werden spezifische Aftermarket-Artikel integriert, um die Mängel des Bausatzes zu korrigieren und die Details zu verbessern:
- Eduard Zoom Set für das Cockpit: Dieses Fotoätzteil-Set (Eduard P-47D-20 Interior 1/32, Produkt 32805) wurde speziell für den Trumpeter-Bausatz entwickelt. Es bietet erhebliche Detailverbesserungen gegenüber dem „angemessenen“, aber mangelhaften Cockpit des Bausatzes.
- HGW Gurte: Die HGW 1/32 US P-47 Thunderbolt Microplastic Foil/Photoetch Seatbelts (132017) sind sowohl für Hasegawa- als auch für Trumpeter-Bausätze konzipiert. Diese „Mikro-Textilfolien“-Gurte mit Metallschnallen bieten überragenden Realismus und können sogar „voll funktionsfähig“ gemacht werden.
- Barracudacals Räder: Die Barracuda Studios 1/32 Republic P-47C/P-47D Thunderbolt Diamond Tread Main wheels (BCR32060) sind Harzersatzteile, die ausdrücklich als „schnelles, einfaches und sehr sichtbares Upgrade“ für Trumpeter-Bausätze bezeichnet werden, deren Originalräder „einfach falsch“ sind. Sie bieten ein scharf geformtes Rautenprofil und die Wahl zwischen verschiedenen Nabenarten.
- Kitsworld Abziehbilder: Kits-World (132105) liefert die spezifischen Markierungen für das gewählte Thema. Dies ist entscheidend angesichts der bekannten Fehler in der Grafik der Trumpeter-Bausatzabziehbilder.
Das Modell stellt die P-47D-15-RE mit der Seriennummer 42-76257 dar, die den Spitznamen „Squirt II“ trug. Sie gehörte zur 405th Fighter Group, 510th Fighter Squadron, 9th Air Force und wurde von Lt. R. Parker geflogen. „Squirt II“ zeichnete sich durch eine unverwechselbare "Nose-Art" aus und trug die Kennzeichnung „2Z-P“. Die 9th Air Force spielte eine entscheidende Rolle bei Bodenangriffen auf dem europäischen Kriegsschauplatz. „Squirt II“ hätte die Standard-Tarnung in Olive Drab/Neutral Gray mit Invasionsstreifen der Normandie getragen.
Tabelle 1: Überblick über Aftermarket-Teile
Wesentliche Vorbereitung und Werkzeuge
Die sorgfältige Vorbereitung ist der Grundstein für ein erfolgreiches Modellbauprojekt. Ein gut beleuchteter, organisierter Arbeitsbereich ist unerlässlich, insbesondere bei der Größe eines 1/32 P-47-Modells, das viel Platz beansprucht. Sicherheitsvorkehrungen sind beim Umgang mit Klebstoffen, Farben und scharfen Werkzeugen von größter Bedeutung.
Für fortgeschrittene Modellbauer ist die Auswahl der richtigen Werkzeuge entscheidend:
- Grundwerkzeuge: Ein scharfes Bastelmesser, Seitenschneider, verschiedene Schleifsticks oder Nagelfeilen mit verschiedenen Stufen sind unverzichtbar.
- Spezialwerkzeuge für Fotoätzteile: Eine spezielle Fotoätz-Biegezange (z.B. Tamiya-Biegezangen sind praktisch, aber ein spezielles Faltwerkzeug ist präziser) ist für saubere Biegungen erforderlich. Feine Pinzetten, ein Skalpell und eine Glasplatte zum Schneiden von Ätzteilen sind ebenfalls notwendig. Ein Haftnotizblock oder schwach haftendes Klebeband kann verhindern, dass kleine Ätzteile beim Schneiden oder Handhaben weggeschleudert werden.
- Spezialwerkzeuge für Resinteile: Eine kleine Säge, wie Fotoätzsägen, ist das beste Werkzeug zum Entfernen von Resinteilen von ihren Gussblöcken, um das Bruchrisiko zu minimieren. Schleifsticks dienen zum Reinigen der Angussstutzen.
- Allgemeine fortgeschrittene Werkzeuge: Ein Vergrößerungs-Headset erleichtert filigrane Detailarbeiten. Ein Nietenrad zum Neugravieren verlorener Nieten und ein Gravierwerkzeug für Panellinien sind ebenfalls hilfreich.
- Klebstoffe: Sekundenkleber (dünn-, mittel- und spaltfüllend) ist für Resin- und Fotoätzteile geeignet. Weißleim (PVA) wird für die HGW-Stoffgurte empfohlen, um ein Ätzen des Kunststoffs zu vermeiden. Flüssigkleber wird für Kunststoffteile verwendet.
Die anfängliche Reinigung und das Trockenanpassen der Bausatzteile sind von entscheidender Bedeutung. Alle Kunststoff- und Resinteile sollten gründlich in warmem Seifenwasser gewaschen, gespült und getrocknet werden, um Formtrennmittel zu entfernen, die die Haftung der Farbe beeinträchtigen können. Das Trockenanpassen ist besonders bei Trumpeter-Bausätzen, die für ihre Passprobleme bekannt sind, unerlässlich. Alle Hauptbaugruppen (Rumpfhälften, Flügel, Leitwerk) sollten vor dem Kleben trocken angepasst werden. Dieser vorausschauende Schritt ermöglicht es, Bereiche, die Schleifen, Unterlegen oder Spachteln erfordern, frühzeitig zu identifizieren.
Das frühzeitige Erkennen und Beheben potenzieller Probleme, anstatt erst darauf zu reagieren, wenn sie während des Bauprozesses auftreten, ist ein Kennzeichen fortgeschrittener Modellbaukunst. Wenn man beispielsweise die Passprobleme des Trumpeter-Bausatzes, wie sie bei den Rumpfhälften oder Waffenbuchten auftreten können, bereits beim Trockenanpassen erkennt, kann man diese durch Schleifen oder Spachteln beheben, bevor die Teile endgültig verklebt werden. Dies spart nicht nur erheblich Zeit und Aufwand, die sonst für spätere Nacharbeiten wie das Entfernen von Geisternähten oder das Beheben von Spalten aufgewendet werden müssten, sondern verbessert auch die Gesamtqualität des fertigen Modells. Eine disziplinierte Herangehensweise an die Vorbereitung verwandelt potenzielle Frustrationen in überschaubare Aufgaben und fördert einen Bauprozess, der auf Prävention statt auf Korrektur setzt.
Tabelle 2: P-47D „Squirt II“ Markierungen & Farben
Cockpit-Detaillierung
Die HGW 1/32 US P-47 Thunderbolt Sitzgurte (132017) bestehen aus „spezieller Mikro-Textilfolie“ mit Metallschnallen und sind für Trumpeter-Bausätze konzipiert. Obwohl die Textilgurte von HGW bereits sehr detailliert sind, können geätzte Metallfolien noch schärfere und feinere Details aufweisen. Dazu gehören Nähte, Schnallen und Einstellschlitze. Diese Details sind einfach hinzuzufügen und sind oft schärfer als die bedruckten oder gewebten Strukturen auf dem Textilpapier. Das führt zu einer realistischeren Oberfläche mit deutlicheren Kanten. Metallfolie, insbesondere aus geätztem Messing oder Nickel, ist steifer und formstabiler als Textilpapier. Dies ermöglicht es, die Gurte präzise in die gewünschte Position zu biegen und zu drapieren. Man kann Falten und Schlingen erzeugen, die so aussehen, als wären die Gurte in Gebrauch. Das Ergebnis ist eine realistischere Darstellung der Schwerkraft und der Art und Weise, wie Gurte auf einem Sitz liegen. Metallfolie lässt sich in der Regel einfacher und präziser bemalen als Textilpapier. Die Oberfläche ist glatter und bietet eine bessere Haftung für Farbe. Dadurch lassen sich Schattierungen, Abnutzungsspuren und Highlights effektiver anwenden. Auf Textilpapier kann die Farbe manchmal in die Fasern eindringen, was zu einem weniger scharfen Ergebnis führen kann.
Der Wechsel von Textil auf Metallfolie ist also hauptsächlich eine Frage der Präzision und des realistischen Looks. Während die Textilgurte bereits ein hohes Maß an Realismus bieten, ermöglichen die Metallfolien einen noch höheren Grad an Detaillierung und Formbarkeit, was besonders bei Wettbewerbsmodellen von Vorteil sein kann.

Das Cockpit des Trumpeter-Bausatzes ist zwar aus dem Kasten heraus schön detailliert, könnte aber in diesem Maßstab mehr gebrauchen. Das Eduard Zoom Set (P-47D-20 Interior 1/32, 32805) ist ein selbstklebendes, vorlackiertes Fotoätzteil-Set, das speziell für den Trumpeter-Bausatz entwickelt wurde.
Die Integration des Eduard Zoom Sets erfordert präzise Fotoätzteil-Techniken. Die Komponenten sollten vorsichtig von ihren Rahmen auf dem Schutzpapier getrennt werden, wobei der Kontakt mit den Klebeflächen zu vermeiden ist. Für scharfe Biegungen ist ein spezielles Fotoätz-Biegezange zu verwenden. Obwohl das Ausglühen von Fotoätzteilen über einer Kerzenflamme sie biegsamer machen kann, ist dies bei vorlackierten Teilen, bei denen Hitze die Oberfläche beschädigen könnte, weniger kritisch. Die Teile sollten leicht an der gewünschten Stelle platziert, ausgerichtet und dann fest angedrückt werden, um sie zu fixieren. Für nicht-klebende Teile oder zusätzliche Sicherheit kann ein winziger Tropfen Sekundenkleber auf die Zielfläche aufgetragen werden, nicht auf das Ätzteil selbst. Da das Eduard-Set vorlackiert ist , kann eine matte Klarlackschicht auf Teilen wie Instrumentenbrettern vor der Montage den Glanz reduzieren und den Realismus erhöhen.
Motor- und Rumpfkonstruktion

Der R-2800-Motor des Bausatzes ist ausgezeichnet und gut detailliert. Für die Detaillierung müssen Zündkabel hinzugefügt werden (zwei pro Zylinder) unter Verwendung von Aluminumdraht oder ähnlichem feinem Draht, da der Bausatz diese nicht enthält. Der Motor sollte mit der Farbe "Eisen" und einem schwarzen Wasching bemalt werden. Ein Trockenmalen erhöht den Realismus. Das Kurbelgehäuse dunkelgrau und die Magnete matt schwarz.

Der Trumpeter-Bausatz ist für seine schrecklich überkonstruierten internen Details bekannt, einschließlich der Motorhalterung, des Kompressors und der dazugehörigen Verrohrung. Ein Großteil dieser Details wird nach dem Zusammenfügen des Rumpfes unsichtbar. Obwohl diese interne Struktur sehr stabil ist, können Modellbauer wählen, einige unsichtbare Teile wegzulassen, um den Bau zu vereinfachen; ein Modellbauer ließ beispielsweise den großen Öltank weg. Der Bausatz enthält eine umfangreiche interne Verrohrung vom hinteren Motorteil zum Turbolader, die für die Montage des Cockpit-Wanne und des Motors notwendig ist. Die Ausrichtung einiger Rohre kann knifflig sein. Die Rumpfhälften sind sehr passgenau und erfordern sorgfältige Ausrichtung, viel Überzeugungsarbeit und viel Klebeband.

Die Erkenntnis, dass der Bausatz überkonstruierte interne Details aufweist, die im fertigen Modell unsichtbar sind, führt zu einer strategischen Entscheidung im Bauprozess. Ein erfahrener Modellbauer lernt, welche Details den Aufwand wert sind. Das bedeutet, sich auf sichtbare Verbesserungen, wie das Cockpit oder die Räder, zu konzentrieren und versteckte Bereiche, wie die Motorverrohrung, zu straffen, um Zeit und Mühe für den maximalen visuellen Effekt zu optimieren. Es geht darum, intelligenter zu bauen, nicht nur härter.
Die Anbringung von Klarsichtteilen, wie der Kabinenhaube und den Lichtern. Die Kabinenhaube sollte vor dem Anbringen entsprechend maskiert und lackiert werden. Erkennungslichter und Landescheinwerfer werden installiert.
Flügelmontage und Bewaffnung
Die Kanonenbuchten des Bausatzes sind detailliert mit einzelnen Maschinengewehren und weichen Plastik-Munitionsgurten. Ich entschied mich jedoch, die Kanonendetails abzudecken. Trumpeter liefert sowohl korrekte glatte Mündungsrohre als auch inkorrekte nackte belüftete Läufe; die Öffnungen der Mündungsrohre sollten für mehr Genauigkeit aufgebohrt werden.Besser wäre der Austausch gegen Metallrohre. Die Flügelhälften sollten sauber zusammengefügt werden. Die Flügel und horizontalen Stabilisatoren werden am Rumpf befestigt, was routinemäßiges Spachteln der Nähte erfordern kann Tamiya-Klebebandstreifen können für schwierige Übergänge zwischen Flügel und Rumpf um die Fahrwerksschächte herum verwendet werden. Die Steuerflächen werden montiert und angebracht. Die Höhenruder können basierend auf zeitgenössischen Fotos leicht nach unten abgelenkt dargestellt werden. Die Querruder passen nur dann bündig, wenn ihre Befestigungsstifte abgeschnitten werden. Es ist wichtig, alle Steuerflächen vor dem Kleben korrekt auszurichten.
Der Bausatz enthält eine gute Auswahl an Bomben, Bazooka-Werfern und verschiedenen Abwurftanks. Die Bomben von Trumpeter weisen umlaufende erhabene Bänder auf, die beim Original nicht vorhanden sind; diese lassen sich leicht abschleifen.
Fahrwerk und Räder

Die Reinigung von Resinteilen erfordert Sorgfalt, da sie typischerweise an Gussblöcken befestigt sind.19 Das beste Werkzeug zum Entfernen ist eine kleine Säge, wie zum Beispiel Fotoätzsägen, um das Bruchrisiko zu minimieren. Man schneidet am Gussblock und schleift dann vorsichtig die überschüssige Länge ab. Resin ist spröder als Plastik und sollte daher vorsichtig behandelt werden.

Die Detaillierung der Fahrwerksbeine und Radschächte trägt wesentlich zum Realismus bei. Bremsleitungen können mit Kupferdraht an den Fahrwerksbeinen angebracht werden. Die Radschächte sollten in Zinkchromatgelb lackiert werden. Zinkchromat-Grundierung, die einen blass grünlich-gelben Farbton aufwies, wurde im Allgemeinen auf den meisten exponierten internen Flugzeugkomponenten verwendet.
Lackierung und Markierungen
„Squirt II“ (P-47D-15-RE) hätte die Standard-Tarnung in Olive Drab/Neutral Gray mit Invasionsstreifen der Normandie getragen. Die oberen Oberflächen der Flügel, des Leitwerks und des Rumpfes erhielten einen Anstrich aus mattem Dark Olive Drab 50 Lack (Farbton Nr. 41, Spezifikation 14105). Dieser Farbton kann durch Öle, Treibstoff, Abgase, Sonneneinstrahlung und Abrieb hellere und dunklere Effekte aufweisen.
Alle unteren Oberflächen wurden mit Neutral Gray (Farbton 43, Spezifikation 14105) besprüht. Die Trennlinie zwischen Olive Drab und Neutral Gray an den Rumpfseiten folgt einem wellenförmigen Muster. Bei späteren D-Modellen wurde das Olive Drab weiter nach unten am hinteren Rumpf gezogen und dann fast vertikal nach oben geschwungen, um auf die Vorderkante des Höhenleitwerks zu treffen. An der Nase liegt die Trennlinie üblicherweise direkt unterhalb des unteren Teils der mittleren Motorverkleidung. Die genaue Trennlinie variierte je nach Spritzpistolenführer.
„Squirt II“ hatte Invasionsstreifen gehabt. Bis September 1944 wurden die Streifen auf der Rumpfoberseite und den Flügeln oft entfernt, wobei schwache Spuren zurückblieben. Um dies zu replizieren, sollten die Streifen maskiert, die Unterseiten mit voll deckender Farbe lackiert und die Oberseiten mit einer sehr dünnen, zart genebelten Mischung über den entfernten Streifenbereichen behandelt werden.
Curtiss-Propeller waren in schwarzem Tarnlack (Farbton 44) gehalten, wobei die letzten vier Zoll jeder Blattspitze gelb (Farbton 48) waren. Der Propellernabel hatte ein Aluminium-Finish.
Die Kits-World 132105 Abziehbilder sind unerlässlich, da die Abziehbilder des Trumpeter-Bausatzes Grafikfehler aufweisen. Vor dem Anbringen der Abziehbilder sollte eine Glanzschicht auf die lackierten Oberflächen aufgetragen werden, um „Silbering“ (Lufteinschlüsse unter dem Abziehbild) zu verhindern. Abziehbilderlösungen (z.B. Micro Sol/Set) helfen den Abziehbildern, sich an Oberflächendetails und Panellinien anzupassen. Kitsworld-Abziehbilder sind im Allgemeinen von guter Qualität. Es ist zu beachten, dass Nationalitätskennzeichen oft nicht in Aftermarket-Abziehbilder-Sets enthalten sind und separat bezogen werden müssen.
Endmontage und Alterung
Realistische Alterungstechniken sind entscheidend, um dem Modell ein glaubwürdiges, „gelebtes“ Aussehen zu verleihen. Panellinien können mit dunklen grauen Pastellkreiden oder einer verdünnten Waschung (z.B. Lifecolor’s Liquid Pigment) behandelt werden. Übermäßiges Betonen von Nieten, falls sie nicht hervorgehoben wurden, sollte vermieden werden. Für realistische Abgasfahnen werden schwarze und braune Kreiden oder weiche Pastelle verwendet.

Ein dünnes bräunlich-schwarzes Wasching kann auch für Ölflecken unter dem Rumpf verwendet werden. Abnutzungsspuren an Flügelvorderkanten, Motorhaube und Propellerblättern können mit einem Silberstift dargestellt werden.1 Eine tupfende Bewegung mit einem sehr feinen Pinsel kann ebenfalls Abplatzungen erzeugen. Staubabrieb an den Propellerblattrückseiten kann durch einen gefederten Sprühnebel von Old Silver hinzugefügt werden. Abziehbilder und Waschungen sollten mit einer Klarlackschicht versiegelt werden. Eine abschließende matte Lackschicht kann aufgetragen werden, um ein realistisches, stumpfes Finish zu erzielen.
Die Kunst der subtraktiven Alterung und des Realismus ist ein fortgeschrittenes Thema im Modellbau. Alterung ist nicht nur das Hinzufügen von Schmutz; es geht darum, die Geschichte des Betriebslebens des Flugzeugs zu erzählen. Übermäßige Alterung kann den Realismus beeinträchtigen. Die Wahl der Alterungsmethode und ihre Intensität beeinflusst direkt den wahrgenommenen Realismus und den historischen Kontext des Modells.
Das Meisterwerk präsentieren
Die Trumpeter 1/32 P-47D Razorback ist trotz ihrer unnötig komplizierten Aspekte und bekannten Pass- und Genauigkeitsprobleme ein sehr guter Bausatz – einer der besten von Trumpeter. Durch die Integration von Aftermarket-Teilen (Eduard Zoom, HGW, Barracudacals, Kitsworld) verwandelt sich der Bausatz in ein sehr beeindruckendes und ausreichend genaues Modell. Der große Maßstab 1/32 ermöglicht eine beeindruckende Detailtiefe, erfordert aber Geduld und Aufmerksamkeit für die strukturelle Integrität, insbesondere beim Fahrwerk. Dieser Bau dient als hervorragende Gelegenheit, fortgeschrittene Modellbautechniken zu üben und zu verfeinern, vom Arbeiten mit Fotoätz- und Resinteilen bis hin zu nuancierter Lackierung und Alterung.
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