Sonntag, 6. Juli 2025

Die Geschichte der P-51 Mustang - Kapitel 6: Die ultimative Mustang

P-51D und P-51K

Die Geschichte der North American P-51 Mustang ist eine Geschichte stetiger Evolution, angetrieben durch die unerbittlichen Anforderungen des Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg. Ausgehend von einem britischen Auftrag für einen neuen Jäger(1), entwickelte sich die Mustang von einem vielversprechenden, aber höhenschwachen Flugzeug mit Allison-Motor(1) zur revolutionären, Merlin-getriebenen P-51B und P-51C.
Diese Varianten bewiesen das Potenzial des Grundentwurfs als Langstrecken-Begleitjäger, litten jedoch unter signifikanten Einschränkungen, insbesondere bei der Sicht aus dem Cockpit und der Zuverlässigkeit der Bewaffnung.(4) Die strategische Notwendigkeit, die schweren Bomber der 8. US-Luftflotte auf ihren gefährlichen Missionen tief in das Deutsche Reich hinein effektiv zu schützen, machte eine Weiterentwicklung dringend erforderlich. Aus dieser Notwendigkeit heraus entstanden die P-51D und ihre in Dallas gebaute Schwestervariante, die P-51K. Sie stellten den Höhepunkt der Mustang-Entwicklung während des Krieges dar, wurden zur meistproduzierten Variante (5) und entwickelten sich zum Symbol amerikanischer Luftmacht und zur entscheidenden Waffe im Kampf um die Luftherrschaft über Europa.(1) Dieses Kapitel beleuchtet die technologischen Innovationen, die operativen Rollen und die tiefgreifende Wirkung dieser ultimativen Mustang-Versionen.

Die Entwicklung der „Bubble“-Haube

Ein entscheidender Nachteil der frühen Merlin-Mustangs, der P-51B und P-51C, war die stark eingeschränkte Sicht des Piloten nach hinten.(4) Der hohe Rumpfrücken hinter dem Cockpit, der sogenannte "Razorback", in Kombination mit der stark verkleideten Cockpithaube, schuf einen erheblichen toten Winkel. Dies war nicht nur eine Unannehmlichkeit, sondern ein gravierender taktischer Nachteil im Kurvenkampf, der die Piloten anfällig für Angriffe von hinten machte.(4)

P-51B Mustang mit Malcom Hood
Quelle:www.worldwarphotos.info

Erste pragmatische Lösungsansätze kamen aus Großbritannien. Die Firma R. Malcolm & Co. entwickelte eine geblasene Plexiglashaube, die "Malcolm Hood", die als Feldmodifikation an vielen P-51B/C der Royal Air Force (RAF) und der USAAF in England nachgerüstet wurde.(4) Diese verbesserte zwar die Sicht nach hinten und schräg oben, stellte aber nur eine Zwischenlösung dar.(8) Interessanterweise war die Malcolm Hood aerodynamisch sogar geringfügig besser als die spätere Vollsichthaube.(9)

The Plastic Aviator Die ultimative Mustang
Quelle:militarymatters.online

Der entscheidende Impuls für eine radikalere Lösung kam ebenfalls aus Großbritannien. Im Januar 1943 wurde Colonel Mark Bradley zur Evaluierung nach England geschickt. Dort beobachtete er die neuesten britischen Jagdflugzeuge, die Supermarine Spitfire und die Hawker Typhoon, die bereits mit einer Vollsichtkanzel aus geblasenem Plexiglas ausgestattet waren – einer sogenannten "Teardrop"- oder "Bubble"-Haube, die dem Piloten eine nahezu ungehinderte 360-Grad-Rundumsicht ermöglichte.(4) Die Briten hatten die Technologie zur Herstellung solch großer, verzerrungsarmer Kanzeln perfektioniert.(4) Bradley erkannte sofort das Potenzial und begann nach seiner Rückkehr im Juni 1943, die Integration dieser Kanzelform in amerikanische Jäger voranzutreiben.(4) Die Dringlichkeit war offensichtlich, da die hohen Bomberverluste zeigten, dass die Begleitjäger nicht nur Reichweite, sondern auch optimale Kampffähigkeiten benötigten, wozu exzellente Sicht unerlässlich war. Eine Republic P-47 Thunderbolt war das erste US-Flugzeug, das versuchsweise mit einer solchen Haube ausgestattet wurde, und Bradley flog diesen Prototypen nach Inglewood, um ihn dem Management von North American Aviation (NAA) zu präsentieren.(4)

NAA griff die Idee auf und zog eine P-51B-1NA (Seriennummer 43-12102) aus der laufenden Produktion, um sie mit einer experimentellen Bubble-Haube auszustatten.(4) Dieses Flugzeug, manchmal inoffiziell als XP-51D bezeichnet, erforderte eine signifikante Modifikation: Der hintere Rumpfrücken musste abgesenkt werden, um die neue Kanzel aufzunehmen.(4) Diese strukturelle Änderung erwies sich jedoch als relativ unkompliziert.(8) Der NAA-Testpilot Bob Chilton führte am 17. November 1943 den erfolgreichen Erstflug dieser modifizierten Maschine durch, der das Konzept bestätigte.(8) Daraufhin wurden zwei weitere P-51B-10-NA (43-106539 und 43-106540) als NA-106-Prototypen mit der Bubble-Haube und der neuen Sechs-MG-Bewaffnung fertiggestellt. Diese Flugzeuge erhielten die offizielle Bezeichnung P-51D-NA.(4)

The Plastic Aviator Die ultimative Mustang
Quelle:By US Goverment, Public Domain

Die neue Bubble-Haube revolutionierte die Sichtverhältnisse für den Mustang-Piloten. Sie bot eine nahezu perfekte 360-Grad-Rundumsicht mit minimaler optischer Verzerrung.(2) Dies war ein Quantensprung für die Situationserkennung ("Situational Awareness") im Luftkampf, einem entscheidenden Faktor für Überleben und Erfolg. Die verbesserte Sicht ermöglichte es den Piloten, Bedrohungen früher zu erkennen und schneller auf feindliche Manöver zu reagieren. Bei einer Evaluierung durch die US Navy wurde die Sicht über die Nase der P-51D sogar als besser bewertet als die der F4U Corsair oder F6F Hellcat.(10)

Allerdings brachte die Einführung der Bubble-Haube auch neue Herausforderungen mit sich. Die Kanzeln selbst durchliefen einen Entwicklungsprozess. Die ersten Serien-P-51D (P-51D-5-NA) erhielten eine geformte Kanzel ("-2"-Typ) mit flachen Seiten, deren höchster Punkt hinter dem Piloten lag.(11) Spätere Modelle (ab P-51D-10-NA) wurden mit einer geblasenen Kanzel ("-6"-Typ) ausgestattet, deren Seiten nach außen gewölbt waren. Dies ermöglichte dem Piloten eine bessere Sicht nach unten, da er sich leicht zur Seite lehnen konnte, und der höchste Punkt lag nun direkt über dem Kopf des Piloten.(11) Es gab auch subtile Unterschiede in der Form der Kanzeln, die in den NAA-Werken in Inglewood (Kalifornien) und Dallas (Texas) hergestellt wurden, was auf unterschiedliche Zulieferer und möglicherweise bewusste Designanpassungen in Dallas zur weiteren Optimierung zurückzuführen war. (11) Trotz dieser leichten Variationen waren die Kanzeln austauschbar. (14)

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P-51D-5NA mit nachgerüsteten "Dorsal-Fin"
Quelle:By U.S. Air Force

Gravierender war ein aerodynamisches Problem: Das Absenken des hinteren Rumpfrückens zur Aufnahme der Bubble-Haube reduzierte die seitliche Rumpffläche. Dies führte zu einer verminderten Richtungsstabilität, insbesondere bei vollem Rumpftank, der den Schwerpunkt nach hinten verlagerte.(4) Das Flugzeug neigte zum Gieren. Um dieses Problem zu beheben, wurde ab dem Produktionsblock P-51D-10 eine zusätzliche Rückenfinne ("Dorsal Fin") vor dem Seitenleitwerk eingeführt.(4) Diese Finne wurde auch bei vielen früheren P-51D und sogar einigen P-51B/C im Feld nachgerüstet.(4) Dieser iterative Prozess – Verbesserung der Sicht führt zu Stabilitätsproblem, welches durch eine weitere Modifikation behoben wird – illustriert typische Designanpassungen unter dem Druck der Kriegszeit, bei denen Lösungen für ein Problem manchmal neue Herausforderungen schufen.

Geballte Feuerkraft

Sechs.50-Kaliber-Maschinengewehre als Standard

Neben der eingeschränkten Sicht war die Bewaffnung der P-51B und P-51C ein weiterer Punkt, der nach Verbesserung verlangte. Die vier Browning M2.50-Kaliber-Maschinengewehre (zwei pro Flügel) wurden von vielen Piloten als nicht ausreichend schlagkräftig empfunden.(4) Noch problematischer war jedoch die Anfälligkeit der Munitionszuführung für Ladehemmungen, insbesondere bei Manövern mit hohen G-Kräften.(4) Die Zuverlässigkeit der Waffen im entscheidenden Moment des Luftkampfs war ebenso kritisch wie die reine Feuerkraft.

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P-51B mit schief eingebauten M2 Maschinengewehren. Die Munitionszuführung galt als problematisch. Quelle:By USAAF, Public Domain,

Die P-51D und P-51K erhielten daher eine standardmäßige Aufrüstung auf sechs M2 Browning.50-Kaliber-Maschinengewehre, drei in jeder Tragfläche.(1) Diese Erhöhung der Anzahl der Waffen erforderte eine Überarbeitung der Flügelstruktur, um die zusätzlichen MGs und deren Munition aufzunehmen.(4) Die Maschinengewehre wurden nun aufrecht montiert, im Gegensatz zur teilweise gekippten Anordnung bei den B/C-Modellen.(4)
Entscheidend für die Behebung der Zuverlässigkeitsprobleme war die Neugestaltung des Munitionszuführungssystems. Das vereinfachte System der P-51D/K reduzierte die Wahrscheinlichkeit von Ladehemmungen drastisch.(6) Die Munitionskapazität betrug typischerweise 400 Schuss für jedes der inneren Maschinengewehre und 270-280 Schuss für jedes der mittleren und äußeren MGs, was eine Gesamtladung von 1840 bis 1880 Schuss ergab.(4) Die Wartung war intensiv; die Waffen wurden nach jedem Einsatz ausgebaut, gereinigt und neu geladen.(18)

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P-51D Maschinengewehre Quelle:commons.wikimedia.org

Die reine Erhöhung der Waffenanzahl und die Verbesserung der Zuverlässigkeit waren jedoch nur ein Teil der Gleichung zur Steigerung der Kampfkraft. Ab Oktober 1944, beginnend mit dem Produktionsblock P-51D-20-NA, wurde das revolutionäre K-14 Kreiselvisier eingeführt. (4) Dieses Visier, basierend auf einem britischen Ferranti-Entwurf, nutzte einen Analogrechner, um dem Piloten den korrekten Vorhaltewinkel für bewegliche Ziele anzuzeigen.(1) Der Pilot musste lediglich die Spannweite des Zieles einstellen und die Entfernung über einen Drehgriff am Gashebel eingeben.(8) Das K-14 verbesserte die Trefferwahrscheinlichkeit, besonders bei Schüssen aus spitzem Winkel ("deflection shooting"), erheblich und trug maßgeblich zur Effektivität der Mustang im Luftkampf bei.(4)

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Quelle: airandspace.si.edu

Die Kombination aus sechs zuverlässigen.50-Kaliber-Maschinengewehren und dem fortschrittlichen K-14 Visier machte die P-51D/K zu einer äußerst potenten Waffenplattform. Die.50 BMG-Patrone bot eine gute Mischung aus Reichweite, Durchschlagskraft und Kadenz. Pilotenberichte aus der Zeit bestätigten die Wirksamkeit dieser Bewaffnung gegen feindliche Jäger und Bomber.(19) Die richtige Einstellung der Konvergenz – der Punkt, an dem sich die Schussbahnen der einzelnen Waffen treffen – war entscheidend, um die Feuerkraft auf das Ziel zu konzentrieren. Übliche Konvergenzdistanzen lagen zwischen 150 und 450 Yards (ca. 140-410 Meter).(20) Eine kurze Salve aus sechs MGs auf diese Distanz konnte verheerende Wirkung erzielen und gegnerische Flugzeuge buchstäblich zerreißen.(19) Dieser systemische Ansatz – mehr Waffen, höhere Zuverlässigkeit und bessere Zielgenauigkeit – führte zu einer signifikanten Steigerung der Kampfkraft der Mustang.

Unterschiede zwischen P-51D und P-51K

Die P-51D und P-51K bildeten den Höhepunkt der Mustang-Entwicklung im Zweiten Weltkrieg und wurden in großer Stückzahl produziert. Sie teilten die grundlegende Auslegung und das leistungsstarke Herzstück: den Packard V-1650-7 Motor, eine Lizenzversion des Rolls-Royce Merlin 66 mit zweistufigem Zwei-Gang-Lader, der rund 1.490 PS Normalleistung und bis zu 1.720 PS mit Wasser-Methanol-Einspritzung (War Emergency Power) lieferte.(1) Die Kombination aus diesem Triebwerk und der hochentwickelten Aerodynamik der Mustang (Laminarflügel, Meredith-Effekt-Kühler) (2) ermöglichte beeindruckende Flugleistungen.

Tabelle 1: Technische Daten P-51D/K Mustang (repräsentative Werte)

Merkmal

Daten

Besatzung

1 Pilot

Länge

9,83 m (32 ft 3 in)

Spannweite

11,28 m (37 ft)

Höhe

4,17 m (13 ft 8 in)

Leergewicht

ca. 3.465 kg (7.635 lbs)

Max. Startgewicht

ca. 5.490 kg (12.100 lbs)

Triebwerk

1x Packard V-1650-7 Merlin V-12

Leistung

1.490 PS (Normal), 1.720 PS (WEP)

Höchstgeschwindigkeit

ca. 703 km/h (437 mph) in 7.620 m (25.000 ft)

Reisegeschwindigkeit

ca. 583 km/h (362 mph)

Dienstgipfelhöhe

ca. 12.800 m (41.900 ft)

Reichweite (intern)

ca. 1.600 km (1.000 mi)

Reichweite (max. mit Zusatztanks)

ca. 2.655 km (1.650 mi) bis 3.700 km (2.300 mi)

Steigrate (initial)

ca. 1.060 m/min (3.475 ft/min)

Bewaffnung

6 x 12,7 mm (.50 cal) M2 Browning MG

Externe Last

Bis zu 907 kg (2.000 lbs) Bomben oder 10 x 127 mm (5 in) HVAR Raketen

Anmerkung: Die Werte können je nach Quelle und spezifischer Konfiguration leicht variieren.

Obwohl P-51D und P-51K weitgehend identisch waren, gab es doch signifikante Unterschiede, die hauptsächlich auf die Produktionslogistik zurückzuführen waren.

Produktionsstätten und Bezeichnungen:

North American Aviation fertigte die Mustangs in zwei Hauptwerken:

  • Inglewood, Kalifornien: Das Stammwerk (Suffix -NA), produzierte P-51B und P-51D.(13)

  • Dallas, Texas: Ein Zweigwerk (Suffix -NT), das zur Steigerung der Produktion errichtet wurde. Hier wurden P-51C (das Äquivalent zur P-51B), P-51D und die spezifische Variante P-51K gebaut.(13)

Es ist wichtig zu betonen, dass beide Werke P-51D-Modelle bauten. Eine P-51D-10-NA aus Inglewood war technisch gleichwertig zu einer P-51D-10-NT aus Dallas.(13) Die Bezeichnung P-51K war ausschließlich für in Dallas gebaute Mustangs reserviert, die sich durch ein Hauptmerkmal unterschieden: den Propeller.

Der Propeller-Unterschied


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P-51D mit Propeller von Hamilton Standard (Typ 24D50 oder ähnlich), mit den charakteristischen Manschetten ("Cuffs"), Quelle:www.arizonaskiesmeteorites.com

Der standardmäßige Propeller für die P-51D war ein Vierblatt-Verstellpropeller von Hamilton Standard (Typ 24D50 oder ähnlich), meist mit charakteristischen Manschetten ("Cuffs") an den Blattwurzeln und einem Durchmesser von 11 Fuß 2 Zoll (ca. 3,40 m).13 Aufgrund der enorm hohen Produktionszahlen der P-51 in beiden Werken konnte Hamilton Standard jedoch nicht genügend Propeller liefern, um den Bedarf zu decken. Es entstand ein Lieferengpass, der die Produktion im Werk Dallas zu bremsen drohte.(13)


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Quelle: aircorpslibrary.com Handbuch A542-a1-constant-speed-propeller

Um die Produktion aufrechtzuerhalten, beauftragte NAA die Firma Aeroproducts mit der Lieferung eines alternativen Vierblatt-Propellers speziell für das Werk Dallas. Mustangs aus Dallas, die mit diesem Aeroproducts-Propeller (Typ A-542-A1, 11 Fuß Durchmesser, ca. 3,35 m) ausgestattet wurden, erhielten die Bezeichnung P-51K. Dieser Propeller unterschied sich optisch deutlich vom Hamilton Standard: Er hatte keine Manschetten, die Blätter waren aus hohlem Stahl gefertigt und hatten eine charakteristische Form – sie wurden zur Mitte hin breiter und liefen zu schmalen, abgerundeten Spitzen aus ("needle blades"). Die Verwendung des Aeroproducts-Propellers erforderte auch eine andere Spinner- bzw. Nasenkonus-Baugruppe.(13)

Die Produktion der P-51K erfolgte in Dallas parallel zur P-51D-Produktion, abhängig von der Verfügbarkeit der jeweiligen Propellertypen. Die Blocknummern der K-Modelle waren gegenüber den D-Modellen versetzt, da die K-Produktion mit K-1 begann, während die D-Produktion bei D-5 startete (z.B. P-51K-1-NT entsprach P-51D-5-NT).(13)

Leistung und Zuverlässigkeit der Propeller:


Der Aeroproducts-Propeller der P-51K war jedoch nicht unproblematisch. Berichte aus der Zeit und spätere Analysen weisen auf eine geringere Zuverlässigkeit hin. Hauptprobleme waren starke Vibrationen bei hoher Leistung und daraus resultierende Öllecks am Propellergetriebe. Die Propeller waren oft schlecht gewuchtet, und Piloten empfanden das Fluggefühl als unangenehm.(17) Diese Probleme waren so gravierend, dass die Produktion des K-Modells zeitweise eingestellt und in Dallas wieder ausschließlich Hamilton Standard Propeller verbaut wurden.(14)

Trotz der unterschiedlichen Propellertypen waren die Baugruppen (mit Anpassungen an Getriebe und Steuerung) zwischen P-51D und P-51K austauschbar. Im Feldeinsatz wurden P-51K daher häufig auf Hamilton Standard Propeller umgerüstet, sobald diese verfügbar waren. Der umgekehrte Fall, eine P-51D mit Aeroproducts-Propeller, war selten. (14) Rein von den Flugleistungen her dürften die Unterschiede zwischen einer P-51D und einer P-51K mit ihren jeweiligen Standardpropellern minimal gewesen sein, da der Basismotor und die Aerodynamik identisch waren.(22) Die Vibrations- und Zuverlässigkeitsprobleme des Aeroproducts-Propellers stellten jedoch einen klaren Nachteil dar.

Der Fall der P-51K illustriert eindrücklich, wie Zwänge der Kriegsproduktion und Logistik – hier der Engpass bei einem Schlüsselbauteil – direkte Auswirkungen auf die technische Konfiguration und sogar die offizielle Bezeichnung eines Flugzeugs haben konnten. Die Akzeptanz eines potenziell unterlegenen Bauteils unterstreicht den Vorrang von Produktionsvolumen und Verfügbarkeit in der entscheidenden Phase des Krieges.

Tabelle 2: Hauptunterschiede P-51D vs. P-51K (Produktionsmerkmale)

Merkmal

P-51D

P-51K

Primäre Produktionswerke

Inglewood (CA) & Dallas (TX)

Nur Dallas (TX)

Werkssuffix (Seriennr.)

-NA (Inglewood) oder -NT (Dallas)

Nur -NT (Dallas)

Standardpropeller

Hamilton Standard 

(Typ 24D50 o.ä.)

Aeroproducts (Typ A-542-A1)

Propellerdurchmesser

11 ft 2 in (ca. 3,40 m)

11 ft 0 in (ca. 3,35 m)

Propellermerkmale

Massive Alu-Blätter (meist), mit Manschetten ("Cuffs")

Hohle Stahlblätter, ohne Manschetten, "Nadelblatt"-Form

Zuverlässigkeit (Propeller)

Generell gut

Anfällig für Vibrationen, Öllecks



Dominanz am Himmel

Die P-51 als Begleitjäger


Die strategische Bomberoffensive der USAAF gegen Deutschland stand Ende 1943 am Scheideweg. Die Doktrin, dass sich dichte Formationen schwerer Bomber wie der B-17 Flying Fortress und der B-24 Liberator selbst gegen Jägerangriffe verteidigen könnten ("Bomber Mafia"-Theorie), hatte sich als katastrophaler Irrtum erwiesen.(28) Bei Tagesangriffen tief in das Deutsche Reich hinein, jenseits der Reichweite der bisherigen Begleitjäger wie der P-47 Thunderbolt und der P-38 Lightning, erlitten die Bomberverbände untragbar hohe Verluste durch die Abfangjäger der Luftwaffe.(1) Missionen wie die Angriffe auf die Kugellagerfabriken in Schweinfurt und die Flugzeugwerke in Regensburg im August und Oktober 1943 ("Black Thursday") endeten in Desastern mit Verlustraten von teilweise über 20%.(30) Die Fortführung der strategischen Tageslicht-Bombardierung war ohne einen effektiven Langstrecken-Begleitjäger undenkbar geworden.(24)

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Quelle:vividmaps.com

Die Lösung kam in Form der Merlin-getriebenen P-51 Mustang. Die Kombination aus der herausragenden Aerodynamik des North American-Entwurfs und dem leistungsstarken, höhentauglichen Packard V-1650 Merlin-Motor, gepaart mit einer enormen Treibstoffkapazität durch interne Tanks und abwerfbare Zusatztanks, verlieh der P-51B/C und insbesondere der ab Frühjahr 1944 in großen Stückzahlen verfügbaren P-51D/K die Fähigkeit, die Bomber auf ihren längsten Missionen zu begleiten – bis nach Berlin und zurück.(2)

Der Einsatz der P-51 als Langstrecken-Begleitjäger, beginnend im Dezember 1943 mit der 354th Fighter Group(15), markierte den Wendepunkt im Luftkrieg über Europa. Die Bomberbesatzungen, die ihre neuen Eskorten liebevoll "Little Friends" nannten, sahen ihre Überlebenschancen dramatisch steigen(1). Die Verlustraten der Bomber sanken signifikant. Zwischen 1942 und Anfang 1944 betrug die Gesamtverlustrate der 8th Air Force Bomberbesatzungen erschreckende 77%; nach der Einführung der P-51 und neuer Taktiken fielen die Verlustraten bei einzelnen Missionen von über 9% auf unter 4%(2).Dies ermöglichte nicht nur die Wiederaufnahme, sondern auch die Intensivierung der Bombenangriffe auf kriegswichtige Ziele im Deutschen Reich.(1)
Die P-51 war jedoch weit mehr als nur ein passiver Schutzschild. Sie war den deutschen Standardjägern Messerschmitt Bf 109 und Focke-Wulf Fw 190 in den für den Bomberbegleitschutz relevanten großen Höhen in den meisten Leistungsparametern überlegen.(2) Ihre Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit und Feuerkraft erlaubten es den Mustang-Piloten, die angreifenden deutschen Jäger nicht nur abzuwehren, sondern aktiv zu bekämpfen und zu vernichten.(6)
Dieser Offensivgeist wurde durch eine entscheidende taktische Änderung unter dem neuen Kommandeur der 8. Luftflotte, Major General James "Jimmy" Doolittle, ab Anfang 1944 noch verstärkt. Doolittle löste die starre Bindung der Jäger an die Bomberformationen auf und gab ihnen die Freiheit, die Luftwaffe aggressiv zu jagen, wo immer sie angetroffen wurde ("fighter sweep").(35) Die neue Direktive lautete: "Die erste Pflicht der Jäger der 8. Luftflotte ist es, deutsche Jäger zu zerstören". Die Bomber dienten nun gewissermaßen als Köder, um die Luftwaffe in den Kampf zu zwingen.(36)
Diese Strategie, ermöglicht durch die Fähigkeiten der P-51, führte zu einer systematischen Zermürbung der deutschen Jagdwaffe. Während Operationen wie der "Big Week" im Februar 1944, einer Serie konzentrierter Angriffe auf die deutsche Flugzeugindustrie, wurde die Luftwaffe gezwungen, ihre Jäger zur Verteidigung einzusetzen. In den darauf folgenden Luftkämpfen erlitten die deutschen Jagdfliegerverbände katastrophale Verluste, insbesondere an erfahrenen Piloten, die sie nicht mehr ersetzen konnten. Allein während der "Big Week" verloren die Deutschen 17% ihrer erfahrenen Jagdpiloten im Luftkampf gegen Mustangs.(24) Die USAAF hingegen konnte ihre Verluste dank der industriellen Übermacht und gut ausgebildeter Ersatzpiloten kompensieren.(28) Im Frühjahr und Sommer 1944 war die Luftwaffe im Westen faktisch besiegt.(30) Mustang-Piloten der USAAF beanspruchten bis Kriegsende den Abschuss von 4.950 Feindflugzeugen in der Luft über Europa – mehr als jeder andere alliierte Jägertyp.(6) Die errungene Luftüberlegenheit war eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg der alliierten Landung in der Normandie am D-Day, bei der die Luftwaffe kaum noch in Erscheinung trat.(35) Die P-51 war somit der entscheidende Katalysator, der die strategische Bomberoffensive rettete und die Zerstörung der Luftwaffe ermöglichte.

Vielseitigkeit im Angriff

Obwohl die P-51 Mustang ihren Ruhm primär als überlegener Langstrecken-Begleitjäger erlangte, war ihre Rolle keineswegs darauf beschränkt. Die P-51D und P-51K erwiesen sich als äußerst vielseitige Flugzeuge, die auch als effektive Jagdbomber (Jabo) und für Erdkampfmissionen eingesetzt wurden.(5) Diese Vielseitigkeit war bereits im Design angelegt; schon frühe Allison-getriebene Varianten wie die A-36 "Apache" (ursprünglich als "Invader" oder "Mustang" bezeichnet) waren speziell als Sturzkampf- und Erdkampfflugzeuge konzipiert und eingesetzt worden.(15)

Einsatz als Jagdbomber in Europa (ETO):

Im europäischen Kriegsgebiet nutzten insbesondere die taktischen Luftflotten (USAAF 9th Air Force, RAF 2nd Tactical Air Force) die Merlin-Mustangs intensiv als Jagdbomber.(3)7 Aber auch die strategischen Einheiten der 8th Air Force setzten ihre P-51 nach Abschluss der Eskortaufgaben oder bei fehlender Luftbedrohung häufig für Tiefflugangriffe ("Strafing") auf Bodenziele ein. Diese Angriffe auf dem Rückflug auf "Ziele der Gelegenheit" wurden zu einer wichtigen sekundären Aufgabe. Typische Ziele waren feindliche Flugplätze (um Flugzeuge am Boden zu zerstören oder Starts/Landungen zu stören), Eisenbahnanlagen, Lokomotiven und Züge, Militärfahrzeuge, Truppenansammlungen und andere Infrastruktureinrichtungen.(3)
Es war einer dieser, für Sommer 1944, typischen Angriffe welche zu den tragischen Ereignissen in Ingolstadt führten.


Einsatz als Jagdbomber im Pazifik (PTO):

Im Pazifikkrieg kamen die P-51D/K erst relativ spät, Ende 1944 und Anfang 1945, in größerer Zahl zum Einsatz.15 Ihre wichtigste Rolle war hier die Eskorte der B-29 Superfortress-Bomber bei den strategischen Angriffen auf die japanischen Hauptinseln von den neu eroberten Basen auf Iwo Jima aus (ab März 1945).(5) Diese "Very Long Range" (VLR) Missionen stellten extreme Anforderungen an Reichweite und Navigation.43 Neben dem Begleitschutz flogen die Iwo Jima Mustangs aber auch eigenständige Tiefflugangriffe auf Bodenziele in Japan, um die geplante Invasion vorzubereiten.(15)


Einsatz als Jagdbomber in China-Burma-Indien (CBI):

Im CBI-Kriegsschauplatz waren bereits frühe Allison-Mustangs (P-51A, A-36) seit 1943 im Einsatz.15 Da die Luftkämpfe hier oft in niedrigeren Höhen stattfanden, war die Leistung der Allison-Motoren oft ausreichend.(15) Diese frühen Modelle wurden insbesondere für Bodenangriffsmissionen geschätzt.(45) Ab Ende 1944 kamen auch hier die Merlin-getriebenen P-51D/K zum Einsatz und übernahmen sowohl Begleitschutz- als auch Bodenangriffsaufgaben.(44)


Typische Bewaffnung für den Erdkampf


Für den Einsatz als Jagdbomber konnten die P-51D/K eine beträchtliche Waffenlast tragen:
  • Bomben: Standardmäßig konnten bis zu zwei 500-Pfund (ca. 230 kg) Bomben an Unterflügelstationen mitgeführt werden.(2) Die Aufhängungen waren jedoch für bis zu 1.000 Pfund (ca. 450 kg) pro Seite ausgelegt, sodass theoretisch auch schwerere Bomben oder eine größere Anzahl kleinerer Bomben möglich waren, wobei 1.000 Pfund Gesamtlast (2x 500 lb) die übliche Maximalbeladung darstellte.(32) Verschiedene Bombentypen wie Spreng- (GP) oder Brandbomben kamen zum Einsatz.(48)
  • Raketen: Eine häufige Alternative oder Ergänzung zu Bomben waren ungelenkte Luft-Boden-Raketen. Die P-51D/K konnten bis zu zehn 5-Zoll (127 mm) High Velocity Aircraft Rockets (HVAR) an abwerfbaren "Zero Rail"-Startschienen unter den Flügeln tragen.(6) Diese Raketen waren wirksam gegen eine Vielzahl von Bodenzielen, von Panzern bis zu Gebäuden.(49) Auch gemischte Beladungen, z.B. sechs Raketen und zwei 500-Pfund-Bomben, waren möglich.(47)
  • Maschinengewehre: Die sechs Bord-MGs waren auch im Erdkampf äußerst effektiv für Tiefflugangriffe ("Strafing") gegen ungepanzerte oder leicht gepanzerte Ziele wie Fahrzeuge, Züge, Flugzeuge am Boden oder Infanterie.(3)

Die Fähigkeit der P-51D/K, nahtlos zwischen der Rolle des Luftüberlegenheitsjägers und der des Jagdbombers zu wechseln, war ein enormer Vorteil. Nachdem die primäre Bedrohung durch die Luftwaffe weitgehend neutralisiert war, konnten dieselben Flugzeuge und Piloten effektiv zur direkten Unterstützung der Bodentruppen oder zur Zerstörung von Nachschublinien eingesetzt werden. Diese Vielseitigkeit maximierte den operativen Nutzen der Mustang und machte sie zu einem äußerst wertvollen und effizienten Waffensystem auf allen Kriegsschauplätzen bis zum Kriegsende und darüber hinaus im Koreakrieg.(2)

Der Schock für die Luftwaffe

Das Erscheinen der P-51 Mustang in großer Zahl am Himmel über Europa hatte nicht nur eine tiefgreifende militärstrategische, sondern auch eine immense psychologische Wirkung auf die deutsche Luftwaffe und ihre Führung. Besonders das Vordringen der Begleitjäger bis tief ins Reich hinein, bis über die Hauptstadt Berlin (ab März 1944)(24), war ein Schockmoment.(28) Es signalisierte unmissverständlich, dass die Zeiten vorbei waren, in denen die Luftwaffe die amerikanischen Bomber nach Belieben angreifen konnte, sobald die kurzreichweitigen Eskorten abdrehen mussten. Die relative Sicherheit des deutschen Kernlandes vor effektiven Tagesangriffen war dahin.
Am prägnantesten fasste der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring, diesen psychologischen Wendepunkt zusammen. Ihm wird das berühmte Zitat zugeschrieben (in verschiedenen leichten Variationen überliefert): "Als ich Mustangs über Berlin sah, wusste ich, dass die Würfel gefallen waren." (Im Englischen oft: "When I saw Mustangs over Berlin, I knew the jig was up."). Eine in einer Nachkriegsbefragung dokumentierte Version lautet: "Als Ihre Bomber zum ersten Mal mit Jägereskorte über Hannover kamen, wurde ich besorgt. Als sie mit Jägereskorte über Berlin kamen – wusste ich, dass die Würfel gefallen waren.". Diese Aussage verdeutlicht die Erkenntnis auf höchster Ebene, dass die strategische Lufthoheit verloren war und die Niederlage unausweichlich wurde.(28)
Auch auf der Ebene der Piloten hinterließ die Mustang einen tiefen Eindruck. Erfahrene deutsche Jagdflieger erkannten die P-51, insbesondere die Merlin-Versionen, als einen formidablen Gegner an, der den eigenen Maschinen oft ebenbürtig oder überlegen war.(34) Walter Wolfrum, ein Ass mit 137 Luftsiegen, beschrieb die P-51 als "etwas anderes", das alles konnte, was die deutschen Jäger konnten, nur "viel besser".(58) Die Mustang wurde zu einem gefürchteten Gegner.(59) Ihre Fähigkeit, deutsche Flugplätze anzugreifen und Jäger beim Start oder bei der Landung abzufangen – eine Taktik, die besonders gegen die neuen, aber verwundbaren Me 262 Düsenjäger angewandt wurde – erhöhte den Druck auf die deutschen Piloten enorm.(36) Die Kombination aus der technischen Qualität der P-51 und ihrer schieren Überzahl führte zu einer spürbaren Zermürbung und Demoralisierung innerhalb der Luftwaffe, die zudem unter einem zunehmenden Mangel an erfahrenen Piloten und Treibstoff litt.(38) Zeitzeugenberichte von alliierten Piloten wie Bud Anderson und Robert Goebel, die nach dem Krieg Freundschaften mit ehemaligen deutschen Gegnern schlossen, bestätigen die Härte der Kämpfe, aber auch den gegenseitigen Respekt der Frontflieger.(61)

The Plastic Aviator Die ultimative Mustang
Quelle:redd.it

Die deutsche Führung erkannte die Bedrohung durch die Mustang und versuchte, darauf zu reagieren. Mehrere P-51, die durch Notlandungen oder Bruchlandungen in deutsche Hände gefallen waren, wurden repariert und vom sogenannten "Versuchsverband Oberbefehlshaber der Luftwaffe" (VVB Ob.d.L.), besser bekannt als "Wanderzirkus Rosarius" (nach seinem Leiter, Hauptmann Theodor Rosarius), eingesetzt.(58) Diese Einheit hatte die Aufgabe, erbeutete alliierte Flugzeuge technisch zu analysieren, ihre Stärken und Schwächen zu ermitteln und daraus Taktiken zur Bekämpfung zu entwickeln.(60) Der Zirkus Rosarius tourte mit den Beuteflugzeugen – darunter mehrere P-51B/C (z.B. mit den Kennungen T9+HK und T9+CK) und mindestens eine P-51D – zu den Fronteinheiten der Luftwaffe.(58) Dort wurden die alliierten Maschinen den deutschen Piloten vorgeführt; erfahrene Verbandsführer hatten teilweise auch die Möglichkeit, die Flugzeuge selbst oder in Scheingefechten zu fliegen, um ein Gefühl für deren Eigenschaften zu bekommen.(60)

The Plastic Aviator Die ultimative Mustang
Quelle: www.mustang.gaetanmarie.com


Obwohl detaillierte deutsche Testberichte zur P-51 schwer zugänglich sind, lässt sich aus den Berichten über den Zirkus Rosarius schließen, dass die Deutschen die hohe Leistung und Reichweite der Mustang erkannten, aber auch versuchten, Schwachstellen aufzuzeigen – wie das für einen flüssigkeitsgekühlten Motor typische, relativ verwundbare Kühlsystem.(66) Gleichzeitig wurde versucht, die Moral der eigenen Truppe zu heben, indem man betonte, die deutschen Jäger seien "generell überlegen" (60) – eine Aussage, die angesichts der Realität am Himmel zunehmend fragwürdig wurde. Letztlich konnten die Bemühungen des Zirkus Rosarius die strategische Überlegenheit der Alliierten in der Luft, zu der die P-51 maßgeblich beitrug, nicht mehr umkehren.(60) Die Mustang wurde so für die Luftwaffe zu mehr als nur einem Flugzeug – sie wurde zum weithin sichtbaren Symbol der erdrückenden materiellen Übermacht der Alliierten und der Unausweichlichkeit der deutschen Niederlage im Luftkrieg.

Fazit

Die P-51D und P-51K Mustang repräsentieren den unbestrittenen Höhepunkt in der Entwicklung dieses legendären Jagdflugzeugs während des Zweiten Weltkriegs. Durch gezielte Weiterentwicklungen, die auf den Erfahrungen mit früheren Modellen und den dringenden strategischen Notwendigkeiten des Luftkriegs basierten, entstand ein Flugzeug, das in seiner Gesamtheit Maßstäbe setzte. Die Einführung der revolutionären Bubble-Haube löste das kritische Sichtproblem der Vorgängermodelle und verschaffte den Piloten einen entscheidenden taktischen Vorteil. Die Standardisierung der Bewaffnung auf sechs schlagkräftige und zuverlässige.50-Kaliber-Maschinengewehre, ergänzt durch das fortschrittliche K-14 Visier, verlieh der Mustang eine überlegene Feuerkraft.
Angetrieben vom bewährten und leistungsstarken Packard-Merlin-Motor und ausgestattet mit einer enormen Reichweite, erfüllte die P-51D/K perfekt die Rolle des Langstrecken-Begleitjägers. Sie war der Schlüssel zur Rettung der strategischen Bomberoffensive der USAAF, ermöglichte die Zerstörung der deutschen Kriegswirtschaft aus der Luft und trug entscheidend zur Erringung der Luftüberlegenheit über Europa bei. Ihre Fähigkeit, die Bomber bis zu den entferntesten Zielen zu begleiten und gleichzeitig die angreifenden Jäger der Luftwaffe erfolgreich zu bekämpfen, hatte nicht nur militärisch, sondern auch psychologisch verheerende Auswirkungen auf den Gegner, wie das berühmte Zitat Hermann Görings belegt.
Darüber hinaus bewies die P-51D/K eine bemerkenswerte Vielseitigkeit als effektiver Jagdbomber, der auf allen Kriegsschauplätzen – in Europa, im Pazifik und im CBI-Raum – wertvolle Dienste bei der Unterstützung von Bodentruppen und der Bekämpfung von Bodenzielen leistete. Die P-51D, die meistgebaute Variante, und ihre Schwester P-51K verkörpern somit die ultimative Mustang des Zweiten Weltkriegs – ein technologisch ausgereiftes, operativ flexibles und historisch bedeutsames Flugzeug, das zu Recht als eine der wichtigsten und wirkungsvollsten Waffen dieses globalen Konflikts gilt.(1)

Referenzen

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